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Honig

Was ist Honig?

Honig ist ein Naturprodukt, das von Honigbienen hergestellt wird. Er wird im Bienenstock eingelagert und dient den Bienen vor allem bei Schlechtwetter und im Winter als Nahrungsquelle.

Es gibt zwei Hauptarten von Honig:

  1. Blütenhonig: Entsteht aus dem Nektar von Blüten
  2. Honigtauhonig: Entsteht aus Honigtau, einer zuckerhaltigen Flüssigkeit, die von Insekten ausgeschieden wird
Honigbienen auf einer Honigwabe

Honigbienen lagern mehr Honig ein, als sie unter normalen Bedingungen selbst benötigen. Diese Eigenschaft hat es ihnen im Laufe der Evolution ermöglicht, auch längere Perioden mit ungünstigen Bedingungen zu überstehen. So können wir einen Teil des Honigs ernten, ohne das Überleben des Bienenvolkes zu gefährden.

Heutzutage ist es üblich, den Bienen bei der Ernte fast den gesamten Honig zu entnehmen und sie mit Zuckersirup zu überwintern. Honig enthält aber viel mehr als nur Zucker. Wir sind der Meinung, dass dies kein fairer Tausch ist und lassen bei der Ernte genügend Honig für den Winter im Bienenstock.

So produzieren Bienen Honig

Honigbiene auf einer Dirndlblüte
  1. Sammeln: Sammelbienen fliegen zu Blüten oder Bäumen und saugen Nektar oder Honigtau auf.
  2. Transport: Die gesammelte Flüssigkeit wird in der Honigblase der Biene zum Bienenstock transportiert.
  3. Übergabe: Im Stock wird der Inhalt an jüngere Arbeiterbienen weitergegeben.
  4. Verarbeitung: Diese Bienen "kauen" die Flüssigkeit mehrmals durch und fügen dabei Enzyme hinzu, die die Zucker umwandeln.
Ein Blick in den Brutraum unserer Bienen
  1. Einlagerung: Die verarbeitete Flüssigkeit wird in Wabenzellen eingelagert.
  2. Wasserreduktion: Durch Fächeln mit den Flügeln und die Wärme im Stock verdunstet überschüssiges Wasser.
  3. Reifung: Der Honig reift in den Wabenzellen.
  4. Versiegelung: Wenn der Honig die richtige Konsistenz erreicht hat, verschließen die Bienen die Zelle mit einem Wachsdeckel.

Die erstaunliche Leistung der Bienen: Zahlen und Fakten

  1. Für 500g Honig müssen Bienen etwa 2,5kg Nektar sammeln.
  2. Dies erfordert rund 100.000 Flüge.
  3. Die Gesamtflugstrecke für ein Glas Honig beträgt etwa 75.000 km.
  4. Eine Biene besucht während eines Sammelfluges zwischen 50 und 100 Blüten.
  5. Ein einzelnes Bienenvolk kann in einer guten Saison bis zu 50 kg Honig produzieren.
  6. Eine Biene produziert in ihrem gesamten Leben etwa einen Teelöffel Honig.
  7. Bienen können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 24 km/h fliegen.
  8. Ein Bienenvolk besteht aus bis zu 60.000 Bienen in der Hochsaison.
  9. Bienen kommunizieren über den "Schwänzeltanz", um anderen Bienen ergiebige Nektarquellen mitzuteilen.
  10. Um ein Kilogramm Honig zu produzieren, müssen Bienen Nektar von etwa 5 Millionen Blüten sammeln.

Die Rolle von uns ImkerInnen

Als ImkerInnen übernehmen wir eine wichtige Verantwortung für das Wohlergehen unserer Bienenvölker und die Qualität des produzierten Honigs. Unsere Hauptaufgaben umfassen die Pflege und Überwachung der Bienenstöcke, um sicherzustellen, dass es den Bienen gut geht. Wir achten auf Krankheiten, sorgen für ausreichend Nahrung, eine angemessene Wabenhygiene und schaffen optimale Lebensbedingungen für die Bienen.

Matthias bei der Durchsicht unserer Bienenvölker

Zum Zeitpunkt der Honigernte ist der Honig bereits "fertig". Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, dieses Naturprodukt schonend zu entnehmen und abzufüllen. Sobald der Honig also reif ist, entnehmen wir die entsprechenden Waben und bringen sie in unseren Verarbeitungsraum. Dort wird der Honig entdeckelt, aus den Waben geschleudert und gefiltert, um Wachspartikel zu entfernen. Bis zur Abfüllung wird der Honig in größeren Behältern in unserem gekühlten Lagerraum gelagert. Cremehonig benötigt einen weiteren Zwischenschritt, bis er im Glas landet: Er wird über mehrere Tage gerührt, wodurch die natürlich entstehende Kristallstruktur gebrochen wird, die Kristalle klein bleiben und er seine zart-schmelzende Konsistenz erlangt.

Der Honig fließt bei der Ernte aus der Schleuder in das Grobsieb

Honigsorten: Entstehung und Überblick

Je ein Glas mit Waldhonig, Sommerblütenhonig und Cremehonig

Die Vielfalt der Honigsorten entsteht durch die unterschiedlichen Nektarquellen, die Bienen besuchen. Je nach Jahreszeit, Wetterbedingungen, Blütenangebot am Standort und Vorlieben der Bienen entstehen jedes Jahr auf's Neue unterschiedliche Geschmackskombinationen. Wird nur einmal im Jahr geerntet, erhält man einen Ganzjahreshonig, der die Vielfalt des Blütenangebotes am jeweiligen Standort widerspiegelt. Durch mehrmalige Ernte können spezifischere Sortenhonige gewonnen werden. Diese spiegeln die dominanten Blüten einer bestimmten Periode wider. Beispiele hierfür sind Rapshonig im Frühjahr oder Lindenhonig im Frühsommer.

Violette Wiesenglockenblumen in der Abendsonne

Imker können durch gezielte Standortwahl oder Wanderimkerei die Entstehung bestimmter Sorten beeinflussen. Jede Honigsorte zeichnet sich durch charakteristische Eigenschaften in Farbe, Konsistenz und Geschmack aus. So ist Akazienhonig hell und flüssig, während Kastanienhonig dunkel und würzig schmeckt. Waldhonig, der aus Honigtau entsteht, bildet eine eigene Kategorie mit typisch dunkler Färbung und kräftigem Aroma. Cremehonig kann aus verschiedenen Sorten hergestellt werden und entsteht durch mehrmaliges Rühren des Honigs, bis er seine zarte Konsistenz erlangt. Diese Vielfalt macht Honig zu einem faszinierenden Naturprodukt, das die Besonderheiten seiner Umgebung und Entstehungszeit einfängt.

Unsere Standorte und Sorten: Momentan sind unsere Bienenvölker auf unsere beiden Standorte Kollmitzberg und Gschirm verteilt. Wir schleudern zwei- bis dreimal im Jahr, wodurch wir jedes Jahr spannende Sorten erhalten. Mal produzieren unsere Bienen einen Frühjahrswaldhonig, der die würzige Waldnote mit der fruchtigen Obstbaumblüte kombiniert, während der Sommerhonig zu einem aromatischen Blütenhonig wird. In einem anderen Jahr erhalten wir einen malzigen Sommerwaldhonig, während der Frühjahrshonig die lieblich-fruchtige Note der Obstbaumblüten widerspiegelt. Wir produzieren auch Blüten- und Waldcremehonige und experimentieren gerne auch mit neuen Konsistenzen. So haben wir für Liebhaber auch immer wieder streichfähigen, grobkristallinen Honig in unserem Sortiment.