Honig
Was ist Honig?
Honig ist ein Naturprodukt, das von Honigbienen hergestellt wird. Er wird im Bienenstock eingelagert und dient den Bienen vor allem bei Schlechtwetter und im Winter als Nahrungsquelle.
Es gibt zwei Hauptarten von Honig:
- Blütenhonig: Entsteht aus dem Nektar von Blüten
- Honigtauhonig: Entsteht aus Honigtau, einer zuckerhaltigen Flüssigkeit, die von Insekten ausgeschieden wird

Honigbienen lagern mehr Honig ein, als sie unter normalen Bedingungen selbst benötigen. Diese Eigenschaft hat es ihnen im Laufe der Evolution ermöglicht, auch längere Perioden mit ungünstigen Bedingungen zu überstehen. So können wir einen Teil des Honigs ernten, ohne das Überleben des Bienenvolkes zu gefährden.
So produzieren Bienen Honig

- Sammeln: Sammelbienen fliegen zu Blüten oder Bäumen und saugen Nektar oder Honigtau auf.
- Transport: Die gesammelte Flüssigkeit wird in der Honigblase der Biene zum Bienenstock transportiert.
- Übergabe: Im Stock wird der Inhalt an jüngere Arbeiterbienen weitergegeben.
- Verarbeitung: Diese Bienen "kauen" die Flüssigkeit mehrmals durch und fügen dabei Enzyme hinzu, die die Zucker umwandeln.

- Einlagerung: Die verarbeitete Flüssigkeit wird in Wabenzellen eingelagert.
- Wasserreduktion: Durch Fächeln mit den Flügeln und die Wärme im Stock verdunstet überschüssiges Wasser.
- Reifung: Der Honig reift in den Wabenzellen.
- Versiegelung: Wenn der Honig die richtige Konsistenz erreicht hat, verschließen die Bienen die Zelle mit einem Wachsdeckel.
Die erstaunliche Leistung der Bienen: Zahlen und Fakten
- Für 500g Honig müssen Bienen etwa 2,5kg Nektar sammeln.
- Dies erfordert rund 100.000 Flüge.
- Die Gesamtflugstrecke für ein Glas Honig beträgt etwa 75.000 km.
- Eine Biene besucht während eines Sammelfluges zwischen 50 und 100 Blüten.
- Ein einzelnes Bienenvolk kann in einer guten Saison bis zu 50 kg Honig produzieren.
- Eine Biene produziert in ihrem gesamten Leben etwa einen Teelöffel Honig.
- Bienen können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 24 km/h fliegen.
- Ein Bienenvolk besteht aus bis zu 60.000 Bienen in der Hochsaison.
- Bienen kommunizieren über den "Schwänzeltanz", um anderen Bienen ergiebige Nektarquellen mitzuteilen.
- Um ein Kilogramm Honig zu produzieren, müssen Bienen Nektar von etwa 5 Millionen Blüten sammeln.
Die Rolle von uns ImkerInnen
Als ImkerInnen übernehmen wir eine wichtige Verantwortung für das Wohlergehen unserer Bienenvölker und die Qualität des produzierten Honigs. Unsere Hauptaufgaben umfassen die Pflege und Überwachung der Bienenstöcke, um sicherzustellen, dass es den Bienen gut geht. Wir achten auf Krankheiten, sorgen für ausreichend Nahrung, eine angemessene Wabenhygiene und schaffen optimale Lebensbedingungen für die Bienen.

Zum Zeitpunkt der Honigernte ist der Honig bereits "fertig". Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, dieses Naturprodukt schonend zu entnehmen und abzufüllen. Sobald der Honig also reif ist, entnehmen wir die entsprechenden Waben und bringen sie in unseren Verarbeitungsraum. Dort wird der Honig entdeckelt, aus den Waben geschleudert und gefiltert, um Wachspartikel zu entfernen. Bis zur Abfüllung wird der Honig in größeren Behältern in unserem gekühlten Lagerraum gelagert. Cremehonig benötigt einen weiteren Zwischenschritt, bis er im Glas landet: Er wird über mehrere Tage gerührt, wodurch die natürlich entstehende Kristallstruktur gebrochen wird, die Kristalle klein bleiben und er seine zart-schmelzende Konsistenz erlangt.

Honigsorten: Entstehung und Überblick

Die Vielfalt der Honigsorten entsteht durch die unterschiedlichen Nektarquellen, die Bienen besuchen. Je nach Jahreszeit, Wetterbedingungen, Blütenangebot am Standort und Vorlieben der Bienen entstehen jedes Jahr auf's Neue unterschiedliche Geschmackskombinationen. Wird nur einmal im Jahr geerntet, erhält man einen Ganzjahreshonig, der die Vielfalt des Blütenangebotes am jeweiligen Standort widerspiegelt. Durch mehrmalige Ernte können spezifischere Sortenhonige gewonnen werden. Diese spiegeln die dominanten Blüten einer bestimmten Periode wider. Beispiele hierfür sind Rapshonig im Frühjahr oder Lindenhonig im Frühsommer.

Imker können durch gezielte Standortwahl oder Wanderimkerei die Entstehung bestimmter Sorten beeinflussen. Jede Honigsorte zeichnet sich durch charakteristische Eigenschaften in Farbe, Konsistenz und Geschmack aus. So ist Akazienhonig hell und flüssig, während Kastanienhonig dunkel und würzig schmeckt. Waldhonig, der aus Honigtau entsteht, bildet eine eigene Kategorie mit typisch dunkler Färbung und kräftigem Aroma. Cremehonig kann aus verschiedenen Sorten hergestellt werden und entsteht durch mehrmaliges Rühren des Honigs, bis er seine zarte Konsistenz erlangt. Diese Vielfalt macht Honig zu einem faszinierenden Naturprodukt, das die Besonderheiten seiner Umgebung und Entstehungszeit einfängt.