2024

Anfang 2024 hätten wir nie gedacht, dass wir so ein aufregendes Imkerjahr haben würden… Es war überraschend, lehrreich, zwischendurch frustrierend und am Ende erfolgreicher als wir es uns vorstellen konnten 😇
Sturmsicherung
Nachdem wir im Jänner und Februar noch unsere Altbausanierung fertiggestellt haben, starteten wir im März mit den Vorbereitungen für die kommende Imkersaison. Unser erstes Projekt war zum Thema "Sturmsicherung". Bisher mussten wir bei jedem Sommergewitter um unsere Bienen bangen und konnten bei Wind und Wetter kaum schlafen. Zwar haben wir unsere Beuten im Sommer immer gegurtet, um sie auf ihren Beutenstehplätzen zu verankern... Doch wir wussten, dass diese Stehplätze bei zu starkem Sturm samt der Beuten einfach mit umfallen würden. Unsere neuen Plattformen wurden gerade noch rechtzeitig vor dem Aufsetzen der ersten Honigräume fertig... und das war auch dringend notwendig, da unsere Bienentürme in diesem Jahr so hoch wuchsen wie noch nie zuvor 😄


Fotografie & Videoproduktion
Ausgestattet mit unserem neuen Makroobjektiv haben uns in diesem Jahr während der Arbeit am Bienenstand und im Garten immer wieder auch Zeit genommen, um unsere Arbeit zu dokumentieren.





Honig
Wie schon angekündigt, haben unsere Bienen in diesem Jahr so viel Honig produziert, wie noch nie zuvor in unserer Imkereigeschichte. Wir erweiterten unser Honigsortiment von 2 auf 6 Sorten und haben eine neue Baustelle begonnen, um in Zukunft den vielen Honig verarbeiten zu können... Aber fangen wir erstmal am Anfang an 😉
Verbesserte Erntemethoden
Schon die erste Honigernte Anfang Juni war durchaus gut. Wir haben davor viel Zeit investiert, um unsere Erntemethoden zu optimieren, denn eine der größten Herausforderungen bei der Honigernte ist es, die Honigräume bienenfrei zu machen, um sie nicht in den Honigverarbeitungsraum mitzunehmen. Unsere neue "Trichermethode" ermöglichte es uns, die Bienen, die trotz Bienenflucht ("Einbahnstraße" für die Bienen, die am Vortag eingelegt wird) am Erntetag noch in den Honigräumen zurückblieben, in einer leeren Beute zwischenzuparken, damit sie nicht auf die geernteten Waben zurückfliegen. Diese Methode hat uns total überzeugt und so haben wir das auch bei der zweiten Ernte im Juli wiederholt... Diese wartete im nächsten Arbeitsschritt dann aber mit einer neuen Herausforderung auf uns...



Melizitosehonig
Zuerst einmal waren wir bei der zweiten Ernte überwältigt von der großen Menge an Honig, die unsere Bienen so spät in der Bienensaison einlagerten. Nachdem wir im nahegelegenen Wald Bienen bei der Honigtauernte beobachtet hatten, war und zumindest mal klar, dass wir die Chance auf den in unserer Region eher untypischen Waldhonig hatten. Die Ernte verlief dank unserer neuen Erntemethode wie am Schnürchen...


Doch nach dem ersten Schleudergang mussten wir feststellen, dass ein großer Teil des eingelagerten Honigs bereits auskristallisiert war und wir ihn nicht ohne weiteres aus den Waben bekommen würden. Nach einer ausgedehnten Recherche fanden wir heraus, dass es in diesem Jahr in weiten Teilen Österreichs und der Schweiz ein ziemlich starkes Melizitoseauftreten gab.
Nach einigen Fehlschlägen fanden wir schließlich einen Weg, wie wir vorsichtig einen großen Teil des Honigs aus den Waben schleudern konnten. Leider blieben fast 200 kg Honig in den Waben zurück... Diesen Honig mussten wir einschmelzen und haben das gewonnene Honigwasser als Dünger für unsere Pflanzen verwendet.

Trotz all dem, war die Ernte doch eine der erfolgreichsten, die wir bisher hatten: Insgesamt ernteten wir in diesem Jahr 850 kg Honig! 🤯🥳 Wobei wir ja auch jedem unserer Bienenvölker genug Honig im Brutraum gelassen haben, um auf ihrem eigenen Futter zu überwintern.
Cremehonig
In all den Jahren zuvor blieb unser Honig monatelang flüssig und kristallisierte wenn dann nur sehr schwach aus. Dieses Jahr war der Frühjahrshonig in unseren 40 kg Lagerbehältern schon nach 2 Monaten komplett auskristallisiert. Die Lösung für schnell kristallisierende Honigsorten: Die Verarbeitung zu Cremehonig.
Also begannen wir zu experimentieren. Zuerst im Kleinen, dann tasteten wir uns schließlich auch an größere Mengen heran. Daraus entstanden unsere 3 gerührten Honigsorten: Blütencremehonig, Waldcremehonig und Grobkristallin - für alle, die etwas mehr Biss und Konsistenz in ihrem Honig lieben 😄.

Webseite, Honigetiketten & Vulkanrot
Dieses Jahr stand neben den eigentlichen Arbeiten am Bienenstand und bei der Honigverarbeitung auch ein weiteres Thema im Fokus: Die Gestaltung unserer Webseite, neue Honigetiketten und ein neuer Name für unsere Imkerei. Zwar schwebte uns dieser Name schon seit einiger Zeit im Hinterkopf, doch erst im Sommer 2024 haben wir ihn endlich umgesetzt: Unsere Imkerei wurde, nach der Farbe unserer Bienenbeuten, Vulkanrot getauft! Nachdem der Name feststand haben wir fleißig programmiert, gezeichnet und gestaltet. So entstand im Laufe des Jahres unser Logo, unsere Honigetiketten mit handgezeichneten Illustrationen für unsere 6 Honigsorten, unsere Webseite und Printmaterialien wie Flyer und Folder. Am Ende des Jahres starteten wir auch auf Instagram und Facebook durch 🚀.



Honigverarbeitungsraum & Kühllager
Um für das kommende Jahr besser vorbereitet zu sein, haben wir nach der zweiten Honigernte im Juli gleich mit unserer nächsten Baustelle angefangen: Wir haben zwei ungenutzte Räume im Wirtschaftsgebäude zu unserem neuen Honigverarbeitungsraum und einem separaten Kühllager umgebaut. Die Pläne dafür gab es schon seit Längerem. Jetzt fühlten wir uns bereit für ein Level Up 😄 Also wurde in den darauf folgenden Monaten abgerissen, gestemmt, gebohrt, betoniert, verputzt, gefliest und installiert. Ende des Jahres standen wir dann in unserem fast fertigen neuen Arbeitsraum und träumten schon von unserer nächsten Honigernte im Frühjahr 2025 🍯☺️




Ganz großes Dankeschön!
Vielen Dank an alle, die uns bei all unseren Projekten und Arbeiten unterstützt haben. Ohne euch wären unsere Baustelle und unsere Investitionen in diesem Jahr nicht möglich gewesen. Allen voran möchten wir uns bei unseren Familie bedanken, die uns mit Rat und Tat immer zur Seite standen.
Wir freuen uns schon, wenn es im nächsten Jahr draußen wieder summt und brummt und sind gespannt, was uns die Bienen und die Natur so alles bescheren werden 🍯☺️

